Nach Einstellung der stationären Versorgung in Schneeberg beendet Klinikum Vertrag mit BAK


| Datum: Mittwoch, den 17.06.2020 um 09:05 Uhr

Im Nachgang zur Einstellung der stationären Versorgung am Standort Schneeberg beendet Klinikum Chemnitz Betriebspachtvertrag mit dem Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg

Chemnitz/Schneeberg – Das Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg musste im Januar 2020 seine stationäre Versorgung einstellen, da es nicht mehr ausreichend ärztliches Personal zur Aufrechterhaltung des medizinischen Betriebs rekrutieren konnte. Versorgungsengpässe für die Patienten hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben, weil sich in unmittelbarer Nähe das Schwerpunktversorger-Krankenhaus in Aue befindet. Betrieben wurde der Standort Schneeberg durch die Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg gGmbH im Auftrag der Klinikum Chemnitz gGmbH. Gesellschafter der Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg gGmbH sind die Klinikum Chemnitz gGmbH mit 74,9 Prozent und die Stadt Schneeberg mit 25,1 Prozent.

Im Nachgang zur Einstellung der stationären Versorgung hat die Klinikum Chemnitz gGmbH intensiv an der Entwicklung eines Nachfolgekonzepts für die stationäre Versorgung am Standort gearbeitet. „Wir haben gemeinsam mit der Stadt Schneeberg lange und mit großem Engagement für ein neues, tragfähiges und nachhaltiges Konzept zur Fortführung einer Gesundheitseinrichtung am Standort des einstigen Schneeberger Krankenhauses gekämpft“, sagte Dirk Balster. Doch die Rahmenbedingungen lassen keine wirtschaftlich vertretbare Umsetzung des Konzepts zu: „Fördermöglichkeiten haben sich zerschlagen, notwendige Unterstützungen durch Kosten- und Versicherungsträger sowie weitere Akteure sind ausgeblieben“, so Dirk Balster.

Die Klinikum Chemnitz gGmbH kündigt daher den noch bestehenden Betriebspachtvertrag sowie einen damit im Zusammenhang stehenden Betriebsführungsvertrag mit dem Bergarbeiter-Krankenhaus Schneeberg. Damit zieht der Maximalversorger die Reißleine, um den Konzern vor hohen Ausgaben und unkalkulierbaren Risiken zu bewahren. Alle verbliebenen Mitarbeiter der Tochtergesellschaft erhalten die Garantie auf einen Arbeitsplatz innerhalb des Klinikum-Konzerns.

„Die Aufrechterhaltung der Verträge wäre kontinuierlich mit hohen finanziellen Verlusten für das Klinikum Chemnitz verbunden“, erläutert der Kaufmännische Geschäftsführer. „Das Klinikum Chemnitz als Maximalversorger war in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-Pandemie und seiner Stellung als Koordinator für die Region Südwestsachsen schon in besonderem Maße belastet“, so Balster weiter. 2020 werde deshalb für das Großkrankenhaus ohnehin ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Da seien weitere hohe Kosten und teils unkalkulierbare Risiken, wie sie durch die Fortführung des Betriebs der BAK gGmbH entstünden, nicht nur unmöglich zu tragen, sondern sogar unverantwortlich gegenüber dem Klinikum Chemnitz und seinen Mitarbeitern. Vor diesem Hintergrund bliebe nur die Kündigung der Verträge.

Alle Mitarbeiter erhalten die Garantie auf einen Arbeitsplatz innerhalb des Klinikum-Konzerns. Die Poliklinik gGmbH Chemnitz als Tochter des Klinikums Chemnitz wird alles daran setzen, ihre breite Versorgung in den wichtigen ambulanten Feldern der Allgemeinmedizin, Chirurgie und Augenheilkunde am Standort aufrechtzuerhalten und auszubauen.

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