Covid-19: Umfangreiche Teststrategie für Patienten und Mitarbeiter
| Datum: Dienstag, den 27.10.2020 um 12:00 Uhr
Die Infektionszahlen steigen steil an. Die erwartete zweite Welle der Infektionen mit SARS-CoV-2 ist da. Das Klinikum Chemnitz als Maximalversorger und Koordinierungsstelle der Anstrengungen im Landesdirektionsbezirk Chemnitz zur Eindämmung und Behandlung von Corona-Infektionen bleibt vorbereitet auf Covid-19-Patienten. Es gibt ganz klare und kommunizierte Hygiene- und Testregeln. Die dafür basierende Teststrategie wird stets den epidemiologischen Notwendigkeiten angepasst.
So gilt etwa für alle Mitarbeiter aus sämtlichen Bereichen der Klinikum Chemnitz gGmbH, die Symptome einer Atemwegserkrankung haben, dass sie sich testen lassen müssen - ausnahmslos. Mitarbeiter des Klinikums, deren Testergebnis positiv auf COVID-19 lautet, gehen unmittelbar und ohne Ausnahme aus dem Dienst heraus, werden an das Gesundheitsamt gemeldet und von dort aus weiter betreut. Gute Nachricht: Bei unseren prophylaktischen Mitarbeiter-Screenings sind bislang keine COVID-19-Fälle entdeckt worden.
Vom Klinikum Chemnitz als Krankenhaus der Maximalversorgung dürfen die Menschen in der Stadt und der Region erwarten, dass hier Erkrankte und Verletzte zu allen Zeiten auf höchstem medizinischem Niveau behandelt werden. Um das auch während der Corona-Pandemie zu gewährleisten, gilt es, sowohl die Mitarbeiter als auch die Patienten vor Infektionen mit SARS-CoV-2 zu schützen. Neben der strengen Einhaltung der Hygieneregeln, dem korrekten Benutzen von Schutzausrüstung und der strikten Trennung von (bekannt) infizierten und nicht-infizierten Patienten gehört dazu eine differenzierte Teststrategie.
Eine solche Strategie haben wir für unsere Patienten entwickelt und für unsere Mitarbeiter. Darin ist festgelegt, bei welcher Wocheninzidenz wer auf welche Weise getestet wird. Bei Patienten wird zum Beispiel danach unterschieden, wie die Patienten ins Haus kommen – ambulant, geplant stationär oder als Notfallpatienten. Innerhalb dieser Gruppen wird noch einmal unterschieden, wer in jedem Fall getestet wird und wer nur, wenn Symptome vorliegen. Sogenannte Elektivpatienten beispielsweise, also Patienten, die wegen einer geplanten Behandlung ins Klinikum kommen wollen, werden bei der derzeitigen Infektionslage nur aufgenommen, wenn sie einen negativen SARS-CoV-2-Test vorweisen können, der nicht älter als 72 Stunden ist. Dieses Testergebnis kann mitgebracht oder bei einer Testung in unserem Haus 24 Stunden vor der geplanten stationären Aufnahme erworben werden.
Bei Mitarbeitern gibt es zwei Gruppen, die getestet werden. Zum einen muss sich jeder testen lassen, der bestimmte Symptome einer Atemwegsinfektion aufweist oder Kontakt zu einem an COVID-19 erkrankten Menschen hatte, und bis zum Vorliegen des Testergebnisses zu Hause bleiben. Zum anderen gibt es Mitarbeiter, die sehr eng in die Behandlung der COVID-19-Patienten in unserem Haus eingebunden sind, zum Beispiel auf der Infektionsstation, oder die in Bereichen arbeiten, in denen besonders schwer erkrankte Patienten behandelt werden, zum Beispiel Intensivstationen. Diese Mitarbeiter werden regelmäßig getestet, um eventuelle Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen.
Diese Testungen sind mit einem großen organisatorischen, personellen und auch finanziellen Aufwand verbunden, der neben der eigentlichen, ebenfalls umfassenden Aufgabe – der Behandlung von kranken Menschen – erbracht wird. Zudem muss das etablierte Testsystem sehr flexibel sein, weil auch die Infektionslage sehr dynamisch ist. Möglich wird dies durch die Organisation durch die Abteilung Krankenhaus- und Umwelthygiene unter der Leitung von Dr. med. Thomas Grünewald, geschulte Mitarbeiter, die die Abstriche vornehmen, und das Zentrum für Diagnostik, einem Tochterunternehmen des Klinikums Chemnitz, in dem die Tests durchgeführt und ausgewertet werden. Doch wir wollen uns diesen enormen zusätzlichen Aufwand leisten, um als Maximalversorger unserer Hauptaufgabe, der spitzenmedizinischen Versorgung von Patienten, jederzeit gerecht zu werden. Wir wollen, dass Patienten sicher sein können, dass sie in unserem Haus bestens behandelt werden und dabei vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus geschützt sind. Gleichwohl stellt dies – gerade vor dem Hintergrund der überall im Land steigenden Bedarfe nach geeigneten Tests und Laborkapazitäten – eine wachsende Herausforderung bei Beschaffung und Organisation im Klinikum dar.