Sachsenweit erste ambulante spezialfachärztliche Versorgung für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
| Datum: Freitag, den 12.07.2024 um 09:19 Uhr
Das Klinikum Chemnitz führt die sachsenweit erste ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter ein. Das neue ASV-Team hat dafür die Zulassung vom erweiterten Landesausschuss Sachsen erhalten und nimmt jetzt seine Arbeit auf. Durch die sektoren- und fachübergreifende Zusammenarbeit der Mediziner wird die ambulante Versorgung von chronisch kranken Patienten in der Region weiter verbessert. Die ASV CED ist zudem die erste ASV-Ambulanz an unserem Haus für chronische Erkrankungen. Die anderen vier ASV-Teams versorgen ausschließlich onkologische Patienten.
„Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern bieten wir den Patienten eine optimierte ambulante Behandlung aus einer Hand. Die ASV ermöglicht nicht nur die fachübergreifende und wohnortnahe Versorgung durch erfahrene Spezialisten. ASV-Patienten haben auch direkten Zugang zu speziellen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden wie beispielsweise einer Kapselendoskopie des Dünndarms und unterstützenden Bereichen des Klinikums wie Sozialdienst, Stomatherapie und Ernährungsberatung“, sagt Prof. Dr. Ralf Steinmeier, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz.
Das Kern-Team unter der Leitung von Sabine Ackermann, Oberärztin der Klinik für Gastroenterologie/Gastroenterologische Onkologie am Zentrum für Innere Medizin II des Klinikums Chemnitz, hat 22 Mitglieder und besteht aus den vier Fachdisziplinen Gastroenterologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinderchirurgie. Knapp 40 weitere Ärzte aus zehn anderen Fachbereichen, darunter Radiologie, Pathologie und Rheumatologie, können bei Bedarf hinzugezogen werden. Neben Spezialisten aus dem Klinikum sind auch niedergelassene Fachärzte sowie Fachärzte aus regionalen Krankenhäusern Teil des Teams. Jedes Mitglied muss besondere Qualifikationen und fachliche Kompetenz in der Versorgung von Patienten mit CED nachweisen.
In welchem Umfang die Erkrankungen Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Colitis indeterminata in der ASV behandelt werden können und wie Patienten den Zugang erhalten, ist vom Gesetzgeber exakt definiert. So ist in der Regel eine Überweisung vom behandelnden Haus- oder Facharzt nötig. Zudem muss bei Erwachsenen eine gesicherte Diagnose und bei Kindern und Jugendlichen eine Verdachtsdiagnose der drei genannten chronischen Darmerkrankungen vorliegen. Für Patienten liegt der Vorteil der ASV vor allem in der zügigen Terminvereinbarung und der optimal aufeinander abgestimmten fachärztlichen Versorgung. Das ASV-Team übernimmt darüber hinaus die zeitnahe Planung der erforderlichen Behandlungsschritte. Für Patienten mit besonders schwerer Erkrankung wird dazu eine interdisziplinäre Fallkonferenz, genannt CED-Board, eingerichtet, in welcher an der ASV beteiligte Fachärzte regelmäßig über die Befunde sprechen und einen gemeinsamen Behandlungsplan festlegen.
Zur medizinischen Versorgung der CED-Patienten bieten die Fachbereiche Gastroenterologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Kinder- und Jugendmedizin und Kinderchirurgie am Klinikum jetzt neue Sprechstunden an. Die gastroenterologische Sprechstunde von Sabine Ackermann findet jeden Donnerstag von 10:30 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung im Zentrum für Innere Medizin II, Flemmingstraße 2, Haus 3, statt. Termine können telefonisch unter 0371 333-33244 oder per E-Mail an asv-ced@skc.de vereinbart werden. Als Teamleiterin ist sie die zentrale Ansprechpartnerin, die die ambulante Versorgung, die Patientenbetreuung und den Informationsaustausch im Ärzteteam koordiniert.
Neben dem neuen ASV-Team CED gibt es am Klinikum Chemnitz bereits vier Teams für die spezielle Versorgung: die ASV GIT (seit 2017) für Patienten mit Tumoren des Verdauungstraktes und der Bauchhöhle, die ASV Gyn (seit 2019) für Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren und Brustkrebs, die ASV Lunge/Thorax (seit 2022) für Patienten mit Tumoren der Lunge und des Brustkorbs sowie die ASV Kopf/Hals (seit 2023) für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren.