Klinikum Chemnitz und NCT/UCC Dresden vereinbaren enge Kooperation in Krebsmedizin und -forschung


| Datum: Donnerstag, den 27.06.2024 um 16:00 Uhr

Chemnitz/Dresden – Zwei starke Partner in der Versorgung onkologischer Patienten tun sich zusammen: Das Klinikum Chemnitz und die Hochschulmedizin Dresden – bestehend aus dem Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden – wollen die Kooperation im Bereich onkologische Versorgung und Forschung erheblich vertiefen und einen Mehrwert für die Patienten an beiden Standorten schaffen. Dies ist ein Meilenstein für die Patientenversorgung in Sachsen. Die Absichtserklärung zur engen Zusammenarbeit des Onkologischen Centrums Chemnitz (OCC) mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden/Universitäts Krebscentrum (NCT/UCC) in einem Zwei-Standort-Modell ist heute in Dresden von den Kooperationspartnern im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie Rüdiger Raulfs, Amtschef des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, unterzeichnet worden.

„Dank der Zusammenarbeit stellen wir sicher, dass den Menschen in Westsachsen eine noch bessere Diagnostik und Therapie in der Krebsbehandlung zur Verfügung steht. Ich freue mich, dass hier Medizinerinnen und Mediziner verschiedener Standorte auf Augenhöhe zusammenkommen – und das zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, sagt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer anlässlich der Unterzeichnung. Mit der Kooperation wird der Grundstein für eine Präzisionsonkologie gelegt, von der allein zwischen Neiße und Vogtland rund 2,5 Millionen Menschen in Sachsen profitieren können, aber auch darüber hinaus in Brandenburg sowie länderübergreifend in Polen und Tschechien. Mittelfristiges Ziel der Entwicklung soll sein, beide Standorte als gemeinsames Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe im Verbund zu etablieren.

„Innovative Kooperationsmodelle bringen die spitzenmedizinische Versorgungsqualität in die Fläche“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden. „Damit wir gemeinsam tragfähige Strukturen schaffen können, braucht es ein vertrauensvolles Zusammenwirken vieler Akteure in der Region.“ Prof. Ralf Steinmeier, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz ergänzt: „Diese umfassende Kooperation im Bereich Onkologie ist von der Dimension vergleichbar mit dem Modellstudiengang MEDiC, den wir seit 2018 gemeinsam mit den Dresdnern entwickelt und 2020 an den Start gebracht haben, und den daraus resultierenden strategischen Visionen für gemeinsame Forschung und Lehre.“ Auch bei MEDiC werde ein Zwei-Campus-Modell gelebt. „Aufgrund enger, intensiver Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist dies sehr erfolgreich.“

„Mit unseren Partnern vom Universitätsklinikum Dresden arbeiten wir bereits seit vielen Jahren eng und vertrauensvoll zusammen, unter anderem in den Bereichen Hämatologie, Kinderonkologie und seit 2019 im gemeinsamen Zentrum für Zell- und Immuntherapie“, sagt PD Dr. Mathias Hänel, Mitglied des Geschäftsführenden Direktoriums des OCC und Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie am Klinikum Chemnitz. „Durch die jetzt geplante Institutionalisierung und Ausdehnung unserer Kooperation auf die gesamte Onkologie wird einerseits onkologische Spitzenmedizin für die Region Südwestsachsen ausgebaut. Andererseits bietet die Zusammenarbeit mit dem NCT/UCC die Chance, dass wir gemeinsam auch im Bereich der onkologischen Forschung überregional noch sichtbarer werden.“

Der Mehrwert solcher Kooperationen großer Zentren liege für Patienten mit vor allem komplexen und seltenen Krebserkrankungen darin, dass sie auf diese Weise Zugang zu Therapien bekommen, die gerade erst entwickelt wurden oder werden, und so bessere Heilungs- und Überlebenschancen auch bei schweren Krebserkrankungen haben. Eine Arbeitsgruppe – paritätisch besetzt mit Vertretern der beiden großen onkologischen Zentren OCC und NCT/UCC – wird in den nächsten Monaten einen Vertrag mit konkreten Zielen und Zeitschiene für die Kooperation erarbeiten.

Hintergrund

Das OCC ist seit 2014 nach den Anforderungen der Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) zertifiziert. Derzeit existieren im OCC neun Organkrebszentren/Module, in weiteren Zentren, wie Hautkrebszentrum und Prostatakarzinomzentrum, ist das OCC Kooperationspartner. Somit wird das komplette onkologische Spektrum abgedeckt. Zwei weitere Organkrebszentren befinden sich im Aufbau. Pro Woche finden zur individuellen Therapieplanung insgesamt 18 verschiedene Tumorboards statt. Für den Zugang zu modernen Therapieoptionen stehen derzeit 120 Studien am OCC zur Verfügung. Aktuell werden rund 350 Patienten in Studien behandelt.

Das NCT ist eine langfristig angelegte Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ergebnisse aus der Krebsforschung schnell und sicher in die klinische Anwendung zu bringen. Dadurch sollen Patienten flächendeckend Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen erhalten. Heidelberg bildet seit 2004 den ersten Standort des NCT, Dresden seit 2015 den zweiten. Bis heute sind vier weitere NCT-Standorte hinzugekommen.

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