Erste deutsche Reiserückkehrerin mit Oropouche-Fieber behandelt
| Datum: Montag, den 26.08.2024 um 14:37 Uhr
Habt ihr schon mal vom tropischen Oropouche-Virus gehört? Der Erreger wurde bereits 1955 erstmals in der Karibik isoliert, aber erst jetzt, aufgrund der gehäuften Ausbrüche in Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik, hat der Virus eine größere Bekanntheit erlangt. Eine 40-jährige Chemnitzerin ist die erste deutsche Patientin mit dem Oropouche-Virus, die jetzt beim Robert-Koch-Institut (RKI) registriert wurde. Nach einer Kuba-Reise wurde sie deshalb in der Ambulanz unserer Klinik für Infektions- und Tropenmedizin behandelt.
„Noch während meines Auslandsaufenthaltes im Juli bekam ich plötzlich hohes Fieber und litt unter starken Kopf-, Muskel-, Gelenk- und Gliederschmerzen. Nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub wurden dann medizinische Tests durchgeführt und Antikörper gegen das Oropouche-Virus in meinem Blut nachgewiesen. Zum Glück war ich schon auf dem Weg der Besserung und musste nicht stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden. Es genügten ein paar Termine zur Diagnose und Behandlung in der Infektionsambulanz des Klinikums Chemnitz“, erinnert sie sich. „Das Oropouche-Virus verursacht ähnliche Symptome wie das Dengue-Fieber, aber verläuft in der Regel mild. Auch in diesem Fall war der Krankheitsverlauf unkompliziert, sodass die Patientin schon nach einiger Zeit wieder genesen war“, sagt Dr. Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin.
Der Erreger des Oropouche-Fiebers wird von Stechmücken und Gnitzen (Bartmücken) übertragen, die nur in Südamerika heimisch sind. In Europa sind laut RKI bisher nur einzelne Fälle von erkrankten Reiserückkehrern in Italien und Belgien aufgetreten sowie ein weiterer Fall in Deutschland. Die Weiterverbreitung des Virus hierzulande ist unwahrscheinlich, da fraglich ist, ob es überhaupt durch eine europäische Mückenart übertragen werden kann.
In unserer Infektionsambulanz werden Patienten und Patientinnen mit akuten und chronischen Infektions- und Tropenkrankheiten behandelt wie zum Beispiel HIV-Infektionen, akute und chronische Hepatitiden, andere sexuell übertragbare Erkrankungen, durch Zecken übertragene Erkrankungen (Borreliose, FSME), COVID-19 und Post-COVID-Zustände, Tuberkulosen, Erkrankungen durch seltene Infektionserreger und die klassischen Tropenkrankheiten wie Malaria und andere Parasitosen. Darüber hinaus bietet die Ambulanz Reiseberatungen und Reiseimpfungen inklusive der Gelbfieberimpfung und einer Tollwutberatung an.
Mehr Informationen: www.klinikumchemnitz.de/kliniken-bereiche/kliniken/infektions-und-tropenmedizin