Klinikum führt ASV für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren ein
| Datum: Montag, den 06.02.2023 um 15:00 Uhr
Chemnitz – Das Klinikum Chemnitz etabliert in Sachsen das zweite Ärzteteam für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Das neue ASV-Team des Onkologischen Centrums Chemnitz mit Klinikärzten und niedergelassenen Medizinern wurde jetzt vom erweiterten Landesausschuss Sachsen zugelassen und nimmt in Kürze seine Arbeit auf. Durch die sektoren- und fachübergreifende Zusammenarbeit wird die ambulante Versorgung von schwerkranken Tumorpatienten in der Region weiter verbessert. Ein ASV-Team für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren gibt es bislang nur am Universitätsklinikum Leipzig für die Region Nordsachsen.
Das neue interdisziplinäre Fachärzteteam mit insgesamt 81 Mitgliedern aus dem ambulanten und dem stationären Sektor wird von Ali Eric Chaaban, Funktionsoberarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Klinikums Chemnitz, geleitet. Neben Spezialisten des Klinikums gehören niedergelassene Ärzte und Ärzte aus anderen Krankenhäusern dazu. An der Diagnostik und Behandlung sind unter anderem Vertreter der Fachbereiche HNO-Heilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Hämatologie/Onkologie und Strahlentherapie beteiligt. Weitere Fachdisziplinen werden bei Bedarf hinzugezogen. Alle Mitglieder des ASV-Teams müssen umfassende Qualifikationen, fachliche Kompetenz und eine bestimmte Mindestanzahl an Behandlungen nachweisen.
„Für Patienten liegt der Vorteil in der optimierten ambulanten Versorgung aus einer Hand. Die ASV ermöglicht für den Patienten unter anderem den Zugang zu hochspezialisierten medizinischen Leistungen sowie den Einsatz neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, ohne stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden zu müssen“, sagt Teamleiter Ali Eric Chaaban. „Das ASV-Team plant zeitnah die erforderlichen Behandlungsschritte und bietet eine schnelle, aufeinander abgestimmte fachärztliche Versorgung.“ Damit Patienten in der ASV behandelt werden können, müssen eine gesicherte Diagnose und eine Überweisung vom behandelnden Haus- oder Facharzt vorliegen. Die Kosten für die Versorgung trägt die Krankenkasse.
Das neue Angebot richtet sich an Patienten mit besonderen Verlaufsformen von Kopf- oder Halstumoren, deren Erkrankung einer komplexen oder interdisziplinären Versorgung, einer besonderen Expertise oder medizinischen Ausstattung bedarf. Gesetzliche Vorgaben definieren zudem die Anforderungen, die das ASV-Team erfüllen muss. Dazu zählen beispielsweise eine 24-Stunden-Notfallversorgung, die Durchführung einer Tumorkonferenz sowie Kooperationen mit sozialen Diensten und Palliativeinrichtungen.
Neben dem neuen ASV-Team für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren gibt es am Klinikum Chemnitz bereits drei solcher Teams: die ASV GIT (seit 2017) für Patienten mit Tumoren des Verdauungstraktes und der Bauchhöhle, die ASV Gyn (seit 2019) für Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren und Brustkrebs sowie die ASV Lunge (seit 2021) für Patienten mit Tumoren der Lunge und des Thorax.