Klinikum Chemnitz und DRK-Krankenhäuser verstärken Kooperation bei der Behandlung von Krebspatienten
| Datum: Dienstag, den 24.01.2023 um 10:00 Uhr
Chemnitz – Das Klinikum Chemnitz und die DRK-Krankenhäuser in Chemnitz-Rabenstein und Lichtenstein verstärken ihre Kooperation bei der Behandlung von Krebspatienten. Dazu haben die Krankenhäuser eine gemeinsame interdisziplinäre Tumorkonferenz eingeführt, welche vom Onkologischen Centrum Chemnitz (OCC) koordiniert wird. In dieser Konferenz, Tumorboard genannt, legen Ärzte aus verschiedenen Fachbereichen einen individuellen Therapieplan für jeden Krebspatienten fest. Ziel der intensiveren Zusammenarbeit ist, medizinische Kompetenzen zu bündeln und die Versorgung von Tumorpatienten in der Region Südwestsachsen weiter zu verbessern.
Aufgrund der Zusammenarbeit aller Fachbereiche im Tumorboard werden sämtliche Krankheitsaspekte und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert. Grundlage der Therapieentscheidung sind neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. So soll die sinnvollste und bestmögliche Therapie ausgewählt werden, welche genau auf den Patienten zugeschnitten ist. Ein gemeinsames Tumorboard hat zudem den Vorteil, dass Doppeluntersuchungen vermieden werden. Das gemeinsame Tumorboard findet hybrid statt, das heißt, die Ärzte der DRK-Häuser sind online zugeschaltet.
Prof. Dr. Ralf Steinmeier, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz, betont die Notwendigkeit der Vernetzung: „Die Behandlung von Krebspatienten wird immer individueller und komplexer. Damit jeder Patient wohnortnah die optimale Versorgung erhält, ist die Zusammenarbeit zwischen Maximalversorgern und Krankenhäusern der Regel- und Schwerpunktversorgung so wichtig.“ Damit berücksichtige die Kooperationsvereinbarung auch Inhalte des aktuellen Reformvorschlages von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, wonach Krebspatienten in zertifizierten Einrichtungen, die bestimmten Leistungsanforderungen entsprechen, behandelt werden sollen.
„Durch die Kooperation mit den sächsischen DRK-Krankenhäusern vergrößern wir unser starkes regionales Netzwerk zum Wohle der Patienten. Gemeinsam mit unseren Fachkollegen heben wir die heimatnahe Versorgung damit auf eine neue Ebene“, sagt Prof. Dr. Lutz Mirow, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirugie des Klinikums Chemnitz.
Diana Lohmann, Geschäftsführerin der DRK-Krankenhäuser Chemnitz-Rabenstein und Lichtenstein, freut sich über die Kooperation: „Die intensivere Zusammenarbeit ist ein wichtiger und notwendiger Schritt, um die Planung von Diagnostik und Therapie effektiver zu organisieren. Gemeinsam können wir personelle und strukturelle Ressourcen viel besser nutzen. Davon profitieren unsere Patienten.“
Jan Kolomaznik, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am DRK Krankenhaus Lichtenstein, fügt hinzu: „Es ist mir für mein Fachgebiet ein wichtiges Anliegen, fachlich und strukturell mit dem Maximalversorgungskrankenhaus der Region eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten – auch in Hinblick auf eine zukünftige fachärztliche Weiterbildung für Absolventen eines Medizinstudiums.“
In dem neu eingeführten Tumorboard werden Therapieentscheidungen für Patienten mit Krebserkrankungen des Bauchraums und des Verdauungstraktes getroffen. Patienten mit anderen Krebserkrankungen werden in den bestehenden Tumorboards des OCC vorgestellt und besprochen. Bei allen Tumorboards kommt hochmoderne Videokonferenztechnik zum Einsatz, die es ermöglicht, interne und externe Teilnehmer von überall zuzuschalten.
Das OCC hat langjährige Erfahrungen mit interdisziplinären Tumorboards. Insgesamt finden bis zu 17 solcher Tumorkonferenzen pro Woche statt. Für jede Tumorart gibt es eine separate Konferenz mit Medizinern aus verschiedenen Fachdisziplinen, darunter Hämatologie/Onkologie, Strahlentherapie, Chirurgie und Radiologie. Kooperationspartner des OCC sind neben den DRK-Kliniken das Landkreis Mittweida Krankenhaus und die Zeisigwaldkliniken Bethanien, mit denen seit 2018 und seit 2013 je ein gemeinsames Tumorboard stattfindet.