Klinikum führt ASV für Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen ein


| Datum: Mittwoch, den 16.04.2025 um 09:00 Uhr

Das Klinikum Chemnitz etabliert in Südwestsachsen das erste Ärzteteam für die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen. Das Team der neuen ASV hat dafür die Zulassung vom erweiterten Landesausschuss Sachsen erhalten und nimmt jetzt seine Arbeit auf. Aufgrund der sektoren- und fachübergreifenden Zusammenarbeit der Mediziner wird die ambulante Versorgung von Patienten mit seltenen, häufig komplexen neurologischen Erkrankungen in der Region weiter verbessert.

Das Kern-Team unter der Leitung von Dr. med. Steve Dettmann, Oberarzt der Klinik für Neurologie des Klinikums Chemnitz, hat 14 Mitglieder aus den drei Fachdisziplinen Neurologie, Pneumologie und Kardiologie. 34 weitere Ärzte aus zehn anderen Fachbereichen, darunter Orthopädie und Unfallchirurgie, Humangenetik, Laboratoriumsmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neuropathologie und Nuklearmedizin, können bei Bedarf hinzugezogen werden. Neben Spezialisten aus dem Klinikum sind niedergelassene Fachärzte sowie Fachärzte aus anderen Krankenhäusern Teil des Teams. Jedes Mitglied muss besondere Qualifikationen und fachliche Kompetenz in der Versorgung von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen nachweisen.

„Mit dem neuen Ärzteteam gewährleisten wir den Patienten eine umfassende ambulante Behandlung aus einer Hand. Die ASV bietet nicht nur eine interdisziplinäre und wohnortnahe Versorgung durch erfahrene Spezialisten, sondern ermöglicht den ASV-Patienten auch den direkten Zugang zu speziellen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden wie immunologischer Labordiagnostik und humangenetischen Untersuchungen sowie zu den unterstützenden Diensten, darunter Sozialdienst, Ergotherapie, Logopädie und physikalischer Therapie“ unterstreicht Dr. Dettmann. „Die neuen Strukturen der ASV sind ein weiterer wichtiger Schritt hin zur patientenzentrierten Versorgung. Für die bestmögliche Behandlung setzen wir auf interdisziplinäre Zusammenarbeit.“

Insgesamt 19 verschiedene neurologische Erkrankungen können in der ASV behandelt werden, darunter unter anderem die Autoimmunerkrankung Myasthenia gravis, die zu einer Muskelschwäche führt, Polyneuritiden, hereditäre und idiopathische Polyneuropathien, die oft mit Lähmungen, Schmerzen und Taubheit an den Extremitäten einhergehen, und das Postpolio-Syndrom, das durch Kinderlähmung ausgelöst wird und im Erwachsenenalter zu einer Muskelschwäche führt. In welchem Umfang die Erkrankungen in der ASV behandelt werden können und wie Patienten den Zugang erhalten, ist vom Gesetzgeber exakt definiert.

Für Patienten liegt der Vorteil der ASV vor allem in der zügigen Terminvereinbarung und der optimal aufeinander abgestimmten fachärztlichen Versorgung. Das ASV-Team übernimmt darüber hinaus die zeitnahe Planung der erforderlichen Behandlungsschritte. Für Patienten mit besonders schwerer Erkrankung wird dazu eine interdisziplinäre Fallkonferenz eingerichtet, in welcher an der ASV beteiligte Fachärzte regelmäßig über die Befunde sprechen und einen gemeinsamen Behandlungsplan festlegen.

Zur medizinischen Versorgung der Patienten bietet das Team um Dr. Dettmann eine neue Sprechstunde an. Diese findet in der Klinik für Neurologie, Flemmingstraße 2, Haus 1, Ebene 9 statt. Ein Termin kann durch den behandelnden Haus- oder Facharzt telefonisch unter 0371 333- 34423 oder per E-Mail an asv-nme@skc.de vereinbart werden. Für die Vorstellung ist ein Überweisungsschein notwendig. Im Gegensatz zur bisherigen Regelung muss keine gesicherte Diagnose vorliegen, ein Verdacht auf eine komplexe neuromuskuläre Erkrankung genügt.

Neben dem neuen ASV-Team gibt es am Klinikum Chemnitz bereits fünf Teams für die spezielle Versorgung: die ASV GIT (seit 2017) für Patienten mit Tumoren des Verdauungstraktes und der Bauchhöhle, die ASV Gyn (seit 2019) für Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren und Brustkrebs, die ASV Lunge/Thorax (seit 2022) für Patienten mit Tumoren der Lunge und des Brustkorbs, die ASV Kopf/Hals (seit 2023) für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren sowie die nicht-onkologische ASV CED (seit 2024) für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.

Hinweis für Redaktionen und Medienvertreter: Das dieser Pressemitteilung beigefügte Bild zeigt Prof. Dr. med. Martin Wolz (Medizinischer Geschäftsführer), Dr. med. Steve Dettmann (Oberarzt der Klinik für Neurologie und Teamleiter der ASV für neuromuskuläre Erkrankungen), Jenny Werner (Pflegerische Leitung der ASV für neuromuskuläre Erkrankungen), Prof. Dr. med. Bernhard Rosengarten (Chefarzt der Klinik für Neurologie), Iuliana-Nicoleta Laslau (Assistenzärztin der Klinik für Neurologie) und Annett Pester-Nötzel (Koordinatorin des ambulanten Abrechnungsmanagements) und kann im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und mit dem Hinweis Foto: Klinikum Chemnitz kostenfrei verwendet werden.

Download Pressemitteilung ( 154,73 KB, pdf )

Download Pressebild ( 2,65 MB, jpg )

Qualität

Qualität steht bei uns an erster Stelle. Erfahren Sie mehr über unsere Qualitätsstandards.

Stellenangebote

Stellenangebote

Komm in unser Team.
Hier geht es zu den offenen Stellen in unserem Karriereportal.

Babygalerie

Wir sind in der Geburtshilfe des Klinikums Chemnitz zur Welt gekommen.