Harvard-School kooperiert mit Medizincampus Klinikum Chemnitz der TU Dresden
| Datum: Montag, den 22.02.2021 um 11:27 Uhr
Harvard Research Learning goes Saxony: Neue Wege in der Lehre
Die Harvard TH Chan School of Public Health aus Boston intensiviert ihre Kooperation mit Sachsen
Die Harvard TH Chan School of Public Health richtet erstmalig am Medizincampus Klinikum Chemnitz der TU Dresden das Fortbildungscurriculum "Principles and Practice of Clinical Research” aus. Zielsetzung dieses Qualifikationsprogramms ist die Förderung und damit noch stärkere Verankerung wissenschaftlicher Arbeit am Klinikum Chemnitz als Bestandteil der Akademisierungsstrategie im Zuge des Modellstudiengangs MEDiC. Mit dem für März vorgesehenen Start sind das Klinikum Chemnitz und das Clinical Research Learning Satellite Center der Harvard Medical School in Dresden die einzigen Zentren mit einer solchen Kooperation.
An der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden blickt man auf langjährige Kooperationserfahrungen mit Harvard zurück. Dort ist der neurologische Oberarzt PD Dr. med. habil. Timo Siepmann seit Beginn des Kurses 2012 Leiter des Harvard-Programms. „Wir freuen uns sehr, dass der Modellstudiengang MEDiC, der im November vorigen Jahres in Chemnitz gestartet ist, uns die Möglichkeit eröffnet, auf dem dortigen Medizincampus auch ein Site Center zu etablieren und unsere Kooperation mit den Kollegen in Harvard weiter zu intensivieren“, so PD Dr. Timo Siepmann. Er betreut den Modellstudiengang zugleich als Geschäftsführender Leiter und ist wissenschaftlicher Leiter des auf den PPCR Kurs aufbauenden Masterstudiengangs Master’s Program in Clinical Research der Dresden International University.
Am Medizincampus Chemnitz der TU Dresden übernimmt Prof. Dr. med. habil. Lutz Mirow als Site Director die Leitung des Harvard-Programms. Er ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Chemnitz sowie Ärztlicher Leiter des Medizincampus Chemnitz der TU Dresden. Er sagte: „Wir freuen uns über diese großartige Chance für Chemnitz gemeinsam mit der Harvard TH Chan School of Public Health die Entwicklung des akademisch wissenschaftlichen Nachwuchses am Medizincampus Chemnitz maßgeblich fördern zu können.“
Das Curriculum vermittelt methodische Grundlagen klinischer Forschung von der Formulierung von Forschungszielen bis hin zur Konzeption von Studien und deren akademisch korrekter Dokumentation. Während der Schulung lernen die Teilnehmer Techniken der wissenschaftlichen Auswertung und der Publikation erhobener Daten. Das Programm soll zudem einen intensiven Austausch zwischen dem Medizincampus Chemnitz der TU Dresden und Harvard sowie weitere Lehrkooperationen und verbundenen Forschungsprojekten ermöglichen. Die Teilnehmer beenden den Kurs mit einer Abschlussprüfung und erhalten ein Zertifikat der Harvard T.H. Chan School of Public Health.
Das interaktive Online-Fortbildungscurriculum mit wöchentlich dreistündigen Videokonferenz-Sessions besteht aus Vorträgen und Diskussionen. Das wissenschaftliche Curriculum dauert neun Monate und findet aufgrund der Zeitverschiebung nach Boston an der Ostküste der USA zwischen 22:00 Uhr und 01:00 Uhr am Medizincampus Chemnitz der TU Dresden und am Uniklinikum in Dresden statt. Für die erstmalige Durchführung im Jahr 2021 am Klinikum Chemnitz wurden acht ärztliche Mitarbeiter aufgrund ihrer exzellenten wissenschaftlichen Vorleistungen ausgewählt. Sie werden die Schulung in einem interaktiven Online-Format mit weiteren internationalen Teilnehmern und Dozierenden absolvieren. In der Folge wird dem ärztlichen Nachwuchs jährlich die Möglichkeit gegeben, sich auf dieses renommierte Programm zu bewerben.
„Gutes Rüstzeug in diesem Bereich ist gefragt, das hat nicht zuletzt das vergangene Jahr gezeigt, in dem in kürzester Zeit zahlreiche neue herausfordernde Forschungsprojekte auf dem Weg gebracht werden konnte“, sagt Professor Heinz Reichmann. „Die Kooperation unserer Fakultät mit der Harvard TH Chan School of Public Health ist eine Erfolgsgeschichte und ich bin überzeugt, dass sich dieses großartige Modell am Medizincampus Chemnitz wiederholen lässt“, resümiert der Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus.