COVID-19: Gegenseitige Unterstützung der Koordinierungsstellen und Aufbau der Logistik für SARS-CoV-2-Impfung
| Datum: Donnerstag, den 03.12.2020 um 12:13 Uhr
SARS-CoV-2: Presseinformation vom 3. Dezember 2020
Chemnitz – Die Corona-Infektions- und Patientenzahlen steigen unvermindert steil an. Die erwartete zweite Welle der Infektionen mit SARS-CoV-2 trifft auch die Krankenhäuser mit voller Wucht. Um unser Handeln während dieser Zeit transparent zu machen, geben wir regelmäßig unsere Corona-Presseinformationen heraus.
Statistik vom 3. Dezember (immer Stand 9 Uhr des jeweiligen Tages)
Belegungszahlen COVID-19-Patienten (KC; ausgewählt)
Datum Normalstation ITS Verdacht
27.11. 129 23 0
28.11. 136 27 0
29.11. 139 25 0
30.11. 147 27 0
01.12. 159 25 0
02.12. 159 24 0
03.12. 163 24 0
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Koordinierungsstellen in Sachsen helfen sich gegenseitig
Die sehr hohen und weiter steigenden Belegungszahlen mit COVID-19-Patienten sind für alle Krankenhäuser eine enorme Herausforderung. „Hier zeigt sich, dass der sächsische Weg, zentrale Koordinierungsstellen für Regionen einzurichten, aktuell ein Erfolgsfaktor bei der Bewältigung der Corona-Pandemie ist“, sagt Dirk Balster, Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz und Koordinator für die Region Südwestsachsen. Die Region ist besonders betroffen und arbeitet derzeit mit fast 1.000 hospitalisierten Patienten täglich im Grenzbereich.
„Dieses Cluster-Prinzip in Sachsen hat einen weiteren Vorteil: Die Regionen können sich auch gegenseitig unterstützen“, erklärt Dirk Balster weiter. Deshalb habe man jetzt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig als Koordinierungsstelle für Nordsachsen vereinbart, dass bei Überlastung im Cluster Südwestsachsen ITS-Patienten über die Koordinierungsstelle am Klinikum Chemnitz ans Uni-Klinikum Leipzig abgegeben werden können. Die medizinischen Risiken des zusätzlichen Transports sind selbstverständlich immer mit den möglichen Versorgungseinschränkungen der Region durch Überlastung abzugleichen.
Aufbau der Logistik für SARS-CoV-2-Impfung wird von Chemnitz aus koordiniert – Dr. Grünewald leitet seit 11. November die Sächsische Impfkommission (SIKO)
Parallel zur Behandlung von COVID-19-Patienten wird auch im Freistaat die Logistik für die Impfungen gegen SARS-CoV-2 aufgebaut. Wenn in Kürze in Deutschland Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollen diese so schnell wie möglich verabreicht werden können. Federführend für die Belange der Kliniken im Freistaat Sachsen ist Dr. med. Thomas Grünewald in der Arbeitsgruppe Impfen des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) tätig. Dr. Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin und Leiter der Abteilung Krankenhaus- und Umwelthygiene am Klinikum Chemnitz, ist am 11. November von Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, für vier Jahre (2021-2024) zum Vorsitzenden der Sächsischen Impfkommission (SIKO) berufen worden.
Der SARS-CoV-2-Impfstoff könnte – nach derzeitigem Stand – Anfang 2021 zur Verfügung stehen, so dass die ersten Gruppen – darunter Angehörige systemrelevanter Berufsfelder wie Gesundheitswesen, Polizei und Feuerwehr, aber auch Risikogruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen insbesondere in Pflegeeinrichtungen – erstmals gegen SARS-CoV-2 geimpft werden könnten. Für eine ausreichende Immunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen oder vier Wochen (in Abhängigkeit vom genutzten Impfstoff) nötig. Dr. Grünewald appelliert an alle, sich impfen zu lassen. „Die Impfung gegen das neuartige Corona-Virus ist ein entscheidender Schritt, um die Infektionszahlen zu senken und damit die Pandemie zu bewältigen und in nicht allzu ferner Zeit zu einem normalen Alltag zurückzukehren“, sagt der Infektiologe.