COVID-19: Klinikum ruft zu Kontaktbeschränkung während der Feiertage auf


| Datum: Donnerstag, den 23.12.2021 um 11:30 Uhr

Auch, wenn die Wocheninzidenz sinkt: Sachsen bleibt, neben Thüringen, das am stärksten von Corona betroffene Bundesland mit hohen Zahlen an Neuinfektionen und einer nach wie vor hohen Belastung in den Krankenhäusern. Um die Situation am Klinikum und unser Handeln in der aktuellen Zeit transparent zu machen, geben wir regelmäßig unsere Corona-Presseinformationen heraus.

Statistik vom 23. Dezember (immer Stand 9 Uhr des Tages, inklusive Verdachtsfälle)
Belegungszahlen COVID-19-Patienten (KC; ausgewählt)


Datum       Normalstation       ITS

17.12.       160                         35
18.12.       147                         33
19.12.       145                         34
20.12.       145                         36
21.12.       140                         33
22.12.       138                         29
23.12.       122                         31
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Kontakte beschränken – auch zu den Feiertagen

So, wie sich steigende Zahlen bei Neuinfektionen verzögert in der Zahl der hospitalisierten COVID-19-Patienten niederschlagen, kommt auch die sinkende Wocheninzidenz erst später in den Krankenhäusern an. „Unsere Belastung auf den COVID-Normal- und den -Intensivstationen ist leicht zurückgegangen, liegt aber nach wie vor auf einem hohen Niveau“, sagt Prof. Dr. Ralf Steinmeier, Ärztlicher Direktor des Klinikums Chemnitz. Er sehe deshalb mit Sorge der vorhergesagten fünften Infektionswelle mit der hochansteckenden Omikron-Variante entgegen. „Wenn sich innerhalb kurzer Zeit wieder sehr viele Menschen mit SARS-CoV-2 infizieren und aufgrund schwerer Verläufe ins Krankenhaus müssen, dort aber noch immer sehr viele Patienten aus der vierten Welle behandelt werden, dann wird es kritisch – für die Patienten, für uns, für die medizinische Versorgung insgesamt und damit für alle“, so der Ärztliche Direktor. Er legt daher allen dringend ans Herz, der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts zu folgen und die Kontakte so schnell und so stark wie möglich einzuschränken.

Die Omikron-Variante, die als um ein Vielfachendes ansteckender gilt als die Delta-Variante und auch Geimpfte vermehrt trifft, mache aktuell wahrscheinlich nur wenige Prozent aller Infektionen im Freistaat Sachsen aus, sagt Dr. Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin. Aber analog zur Dynamik in vielen anderen Ländern Europas und der Welt gehe er davon aus, dass in Kürze Omikron die vorherrschende Variante sein wird. „Nach allem, was wir über diese Variante wissen, ist der bisherige sogenannte vollständige Impfschutz nicht ausreichend“, sagt der Infektiologe. Deshalb sollten sich vor allem die Risikogruppen – Ältere, Vorerkrankte,
Immungeschwächte – so schnell wie möglich die Booster-Impfung mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe geben lassen. Aktuellen Studien zufolge zeige eine sogenannte Kreuzimpfung – also mit einem anderen mRNA-Impfstoff als zur Erst- und Zweitimpfung – einen möglichen Vorteil in der Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante.

Auch Dr. Grünewald empfiehlt allen – Geimpften wie Ungeimpften – die unbedingte Einhaltung der bisherigen Schutzmaßnahmen, allen voran die Kontaktbeschränkung. „Auch, wenn es gerade jetzt vielen schwerfällt, ist es wichtig, die Zahl der Kontakte und des Infektionsrisikos so gering wie möglich zu halten, erst recht in einer Region wie in Südwestsachsen, in der die Impfquote niedrig ist.“ Die rasante Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante müsse abgebremst werden, damit es nicht zu einem schnellen Übergang von der vierten in die fünfte Welle kommt und das Gesundheitswesen, aber auch andere kritische Infrastrukturen, nicht überlastet werden. Es sollte allen klar sein, dass ein hoher Krankenstand in der Bevölkerung nicht nur das Gesundheitswesen betrifft, sondern alle Branchen und Versorgungsebenen.

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