COVID-19: Das Klinikum ist im Notfallversorgungsmodus
| Datum: Freitag, den 26.11.2021 um 14:30 Uhr
Die Pandemie-Lage in den Krankenhäusern im Freistaat Sachsen und vor allem im Cluster Chemnitz spitzt sich dramatisch zu. Das Klinikum Chemnitz wird ab sofort von Bundeswehrsoldaten unterstützt. Um die Situation am Klinikum und unser Handeln in der aktuellen Zeit transparent zu machen, geben wir regelmäßig unsere Corona-Presseinformationen heraus.
Statistik vom 26. November (immer Stand 9 Uhr des Tages, inklusive Verdachtsfälle)
Belegungszahlen COVID-19-Patienten (KC; ausgewählt)
Datum Normalstation ITS
20.11. 100 20
21.11. 104 21
22.11. 127 22
23.11. 131 25
24.11. 134 26
25.11. 134 27
26.11. 135 31
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Klinikum geht in den Notfallversorgungsmodus – Unterstützung durch Bundeswehrsoldaten
„Die Lage spitzt sich aktuell zu und kann als katastrophal bezeichnet werden. Die Belegung mit COVID-19-Patienten stößt an die Grenzen des am Klinikum Machbaren“, fasst Prof. Dr. med. habil. Ralf Steinmeier, Ärztlicher Direktor des Klinikums Chemnitz, die derzeitige Situation am Haus zusammen. Größter Engpass seien die Intensivstationen. Um dafür Personal bereitstellen zu können, bleibt nur die Reduktion des OP-Programms auf absolute Notfälle. Aktuell sind am Klinikum vier von insgesamt 16 OP-Sälen in Betrieb. Wie lange dieser Notfallversorgungsmodus aufrechterhalten werden muss, ist nicht absehbar.
„Noch können wir bei einer Indikation zur ITS-Betreuung und zur Beatmung bei an COVID-19 Erkrankten genauso wie auch für alle anderen Erkrankungen einer rein patientenzentrierten Vorgehensweise folgen und eine maximal mögliche Behandlung zusichern. Allerdings ist absehbar, dass in näherer Zukunft die vollumfängliche Versorgung sowohl ärztlich als auch pflegerisch eingeschränkt werden muss,“ sagt Prof. Steinmeier weiter.
Um in der aktuellen Lage zu unterstützen, kommt die Bundeswehr dem Maximalversorger im Rahmen der „Mission helfende Hände“ zu Hilfe. Heute Morgen sind 15 nicht-medizinisch ausgebildete Soldaten aus dem Versorgungsbataillon 131 aus Bad Frankenhausen/Thüringen in Chemnitz angekommen und werden den Mitarbeitern des Klinikums in den nächsten Wochen zur Seite stehen. „Wir sind sehr dankbar, dass unserem Antrag auf Unterstützung zugestimmt wurde“, sagt Prof. Steinmeier. Das Haus verspreche sich davon eine Entlastung. Die Kollegen auf Zeit werden in allen Brennpunkt-Bereichen eingesetzt.
Unterstützung gibt es im Klinikum auch aus den eigenen Reihen. Nach einem Aufruf der Geschäftsführung an alle Mitarbeiter, Kollegen aus anderen Bereichen zu helfen, haben sich bereits rund 50 Freiwillige gemeldet. „Dies bietet eine zusätzliche Möglichkeit, unsere Leistungsfähigkeit ein wenig zu stabilisieren und die Überlastung Einzelner zu vermeiden“, sagt Dirk Balster.
Infektiologe: „Wir müssen die vierte Welle brechen – wir benötigen dringend einen harten Lockdown“
Alle Maßnahmen, die im Krankenhaus ansetzen, wirken jedoch am Ende der Infektionskette. „Wichtiger wäre, dass es gar nicht erst zu Infektionen oder wenigstens nicht zu schweren Krankheitsverläufen kommt. Nur das würde die Intensivstationen der Krankenhäuser im Sinne aller Patienten tatsächlich entlasten“, sagt Dr. med. Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum Chemnitz. Der Infektiologe mahnt deshalb alle – Ungeimpfte wie Geimpfte – eindringlich, Kontakte jetzt drastisch zu reduzieren, die Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz tragen, Abstand halten und Händehygiene strikt einzuhalten und vor allem, jedes nur erdenkliche Angebot zur Impfung zu nutzen – zur Auffrischung des Impfschutzes, aber auch zur Erst- und Zweitimpfung. „Wir müssen die vierte Welle brechen – hierzu benötigen wir dringend einen harten Lockdown.“
Hinweis für Medien und Journalisten: Die dieser Presseinformation beigefügten Fotos zeigen die Bundeswehrsoldaten bei der Ankunft und Begrüßung heute Morgen in unserem Haus und können mit dem Hinweis Foto: Klinikum Chemnitz im Zusammenhang mit dieser Presseinformation verwendet werden.