Welttag der Gynäkologischen Onkologie: Vorsorge ist der beste Schutz
| Datum: Freitag, den 20.09.2024 um 10:26 Uhr
70 Prozent der Gebärmutterhalskrebserkrankungen werden durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) verursacht. Insgesamt gibt es etwa 200 verschiedene HPV-Typen, von denen etwa ein Viertel die Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich befällt. In den meisten Fällen entstehen daraus gutartige Tumoren in Form von Warzen. Die beiden HPV-Typen 16 und 18 führen jedoch zu einem unkontrollierten tumorartigen Wachstum der infizierten Zellen.
„Mit der HPV-Impfung im Jugendalter und dem Zellabstrich vom Gebärmutterhals, der bei der Früherkennungsuntersuchung ab dem 20. Lebensjahr beim Gynäkologen gemacht wird, können Frauen der Erkrankung am besten vorbeugen“, sagt Anja Gebbert, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „Seit Einführung der gesetzlichen Krebsfrüherkennung ist die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Zudem erkranken Frauen, die in ihrer Jugend geimpft wurden, später bis zu 88 Prozent seltener an Gebärmutterhalskrebs als Ungeimpfte. Deshalb empfehlen wir allen, das Angebot wahrzunehmen.“
Nach dem Abstrich wird das Zellgewebe im Labor auf mögliche Veränderungen und Krebsvorstufen untersucht. Einen auffälligen Befund können Patientinnen in der Dysplasiesprechstunde unserer Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe abklären lassen. Dabei werden Veränderungen von Vulva, Vagina und Muttermund genauer überprüft. Die Sprechstunde findet jeden Donnerstag von 8 bis 14 Uhr in der Frauenklinik, Flemmingstraße 4, statt. Termine können telefonisch unter 0371 333-22292/-22253 oder per E-Mail an frauenklinik(at)skc.de vereinbart werden. Wird Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, entscheidet das interdisziplinäre Ärzteteam unseres Gynäkologischen Krebszentrums individuell je nach Krankheitssituation, welche Therapie geeignet ist.
Jährlich erkranken rund 4.600 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Betroffen sind vor allem Frauen zwischen 40 und 59 Jahren. HP-Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Eine HPV-Infektion und Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium verursachen meist keine Beschwerden. Erste Anzeichen wie ungewöhnliche Blutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr treten oft erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auf. Die Verwendung von Kondomen kann das Risiko einer Virusübertragung verringern. Außerdem sollte die Impfung – damit sie ihr volles Schutzpotenzial entfalten kann – möglichst vor Beginn der ersten sexuellen Kontakte erfolgen.