Wundzentrum Chemnitz gegründet für verbesserte Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden


| Datum: Mittwoch, den 01.11.2023 um 13:00 Uhr

Chemnitz – Mit dem heutigen Tag geht am Klinikum Chemnitz das Wundzentrum Chemnitz an den Start. Nach umfangreichen Vorbereitungen und zahlreichen Sondierungsgesprächen mit diabetologischen und chirurgischen Schwerpunktpraxen, Sanitätshäusern und ambulanten Wundteams und Pflegeteams wurden die personellen und strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen. Ziel des neuen Behandlungszentrums ist die sektorenübergreifende und standardisierte medizinische Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden.

„Solche Erkrankungen sind in der Region Südwestsachsen verbreitet, aber häufig nicht optimal versorgt“, sagt Dr. med. Thomas Grube, Leiter des Wundzentrums Chemnitz und Oberarzt in der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie. Vor allem hochbetagte Patienten sind von chronischen Wunden wie dem sogenannten offenen Bein oder dem Diabetischen Fußsyndrom betroffen. Werden diese Erkrankungen ambulant nicht gut versorgt oder zu spät entdeckt oder ist nach einem stationären Aufenthalt die kontinuierliche, standardisierte Nachsorge in Wohnortnähe nicht gesichert, verschlechtert sich die gesundheitliche Lage der Patienten. In der Folge sinken die Mobilität und die Lebensqualität, weitere Krankheiten können folgen. „Dem wollen wir mit dem Wundzentrum Chemnitz und der engen Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten sowie weiteren Versorgern entgegenwirken“, sagt der ärztliche Wundexperte Dr. Grube. Zum Wundzentrum Chemnitz gehört ein Team von Wundexpertinnen und -experten aus allen Standorten des Klinikums und der Poliklinik gGmbH Chemnitz. Es wird von Annegret Rentsch, Wundmanagerin in der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, geleitet.

Im Behandlungszentrum und bei allen Kooperationspartnern gelten einheitliche Standards in Therapie und Dokumentation. Definierte Wundvisiten ermöglichen in Zukunft standardisierte Vorgehensweisen. Wundkonsile können in Kürze analog anderer Konsile im Klinikum angefordert werden. Patienten werden dabei von den mobilen Wundexperten-Teams direkt in der fallführenden Klinik aufgesucht und betreut. Geplant ist darüber hinaus eine Videosprechstunde, die eine erleichterte Betreuung innerhalb und außerhalb des Klinikums ermöglicht. Täglich findet eine Sprechstunde statt, in der die Expertise der Wundschwestern und -pfleger mit der Kompetenz der Ärztinnen und Ärzte verbunden wird, um optimale Versorgungsbedingungen zu schaffen. Eine zentrale Rufnummer soll die Kommunikation zwischen stationären und ambulanten Versorgern vereinfachen.

Begleitet werden soll das Wundzentrum von Anfang an mit einem Forschungsprojekt. Gemeinsam mit der Firma CureVision GmbH und der Universität München wird hier als erstem Zentrum in Deutschland der Prototyp einer Künstlichen Intelligenz „Wundmonitoring“ getestet und weiterentwickelt. Das Wundzentrum Chemnitz soll Hauptzentrum des zu entwickelnden Wundnetzwerkes Chemnitz sein, in das alle ambulanten Anbieter und Wundteams der Region zeitnah eingebunden und mit dem Hauptzentrum verbunden werden sollen.

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