Zwischen OP-Saal und Kinderzimmer: "Frauen in der Medizin müssen sichtbarer werden"


| Datum: Montag, den 03.02.2025 um 09:22 Uhr

Die Medizin wird weiblicher. So schließen inzwischen Frauen mit rund 65% (Quelle: destatis 2023) ihr Medizinstudium ab und wirken in medizinischen Einrichtungen, Krankenhäusern oder eigenen Arztpraxen. Doch wer einmal Mutter wird merkt schnell, dass der Wiedereinstieg oft ein Hindernisparcours ist. So sind etwa Arbeitszeitmodelle weniger familienfreundlich oder Chirurginnen müssen sich mit der Übernahme weniger komplexer medizinischer Eingriffe zufriedengeben. Und das sind nur einige Beispiele, die die Medizinerinnen vom Netzwerk „Die Ärztinnen“ sehr oft hören.

Prof. Dr. Katrin Engelmann weiß, dass das Konsequenzen hat, „denn hochqualifizierte Ärztinnen werden abgehängt und ihr Potenzial bleibt ungenutzt“, sagt die ehemalige Chefärztin der Augenheilkunde des Klinikums Chemnitz und Gründerin des Ärztinnen-Netzwerks aus eigener Erfahrung. „Es mutet merkwürdig an: Die Anzahl von Studierenden der Humanmedizin  - vor allem der Anteil von Frauen  - steigt in Deutschland und dennoch scheint an Mangel in der ärztlichen Versorgung zu bestehen. Besonders in ländlichen Regionen wird sich die Versorgung umstrukturieren müssen. Hierzu müssen neue Wege gegangen werden, die auch das System verändern – nämlich durch Innovation“, sagt Prof. Engelmann, die ihre Erfahrungen in der Medizin gern im Ärztinnen-Netzwerk mit jungen Kolleginnen teilt.

Eine Idee ist zum Beispiel die Telemedizin. Ob Videosprechstunden, digitale Diagnosen oder Onlineambulanzen: Diese Konzepte verbessern nicht nur den Wiedereinstieg in den Beruf für Ärztinnen, sie schaffen auch bessere Versorgungsmöglichkeiten, besonders in ländlichen Regionen, davon sind die Netzwerk-Ärztinnen überzeugt. Sie vertreten auch die Meinung, dass der persönliche Kontakt zu Patientinnen und Patienten wichtig bleibt, aber eben auch, dass ergänzende digitale Lösungen Türen öffnen, die längst offen sein sollten.

„Frauen in der Medizin müssen sichtbarer werden – für sich, für ihre Patientinnen und Patienten und für die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Es braucht starke Netzwerke, in denen Ärztinnen ihre Erfahrungen teilen, Ideen entwickeln und ihre Karrieren gemeinsam gestalten können. Die Medizin braucht Frauen, die einander stärken und zeigen, wie moderne Arbeitsmodelle aussehen können. Nur mit der Etablierung eines Systems, das nicht nur funktioniert, sondern allen gerecht wird, kann ein Wandel vollzogen werden“, sagt Prof. Engelmann.

Deshalb möchte sie den heutigen internationalen Tag der Ärztinnen nutzen, über die Rolle und die Bedeutung weiblicher Ärzte zu sprechen. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass das Netzwerk aus Ärztinnen verschiedener Fachdisziplinen und jeden Alters am Klinikum weiterwächst.

▶ Hier sind weitere Informationen zum Ärztinnen-Netzwerk, dem sich Ärztinnen gern anschließen können! www.die-aerztinnen.com

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