Bildgebungs- und OP-Roboter optimieren neurochirurgische Operationen

| Datum: Freitag, den 14.06.2024 um 10:30 Uhr

Chemnitz – Die Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Chemnitz setzt jetzt als erste sächsische Klinik das umfassende robotergestützte Operationssystem Robotic Suite ein. Es besteht aus dem hochmodernen mobilen Bildgebungsroboter Loop-X, der während einer Gehirn- oder Wirbelsäulenoperation zwei- und dreidimensionale Bilder des Patienten anfertigen kann, und dem chirurgischen Roboterassistent Cirq, der einem menschlichen Arm nachempfunden und mit chirurgischen Instrumenten ausgestattet ist. Das innovative Bildgebungssystem und der Roboterarm werden mit dem Ziel eingesetzt, die Präzision von chirurgischen Eingriffen weiter zu erhöhen und die Patientensicherheit im Operationssaal zu optimieren. Dafür hat das Klinikum rund 800.000 Euro investiert.

Die hochauflösenden Bilder des Bildgebungsroboters können in ein Navigationssystem eingelesen werden, sodass der Chirurg die Bilder seiner Arbeit in Echtzeit auf großen Monitoren oder mittels 3D-Brille sieht. Diese Visualisierung fördert die exakte und sichere Steuerung der chirurgischen Instrumente und sorgt für eine optimierte Einbringung und Kontrolle der Lage von Implantaten. So können mögliche Fehllagen vermieden oder noch während der Operation erkannt und korrigiert werden. Ein weiterer Vorteil des intraoperativen Bildgebungsroboters ist das besonders große Sichtfeld, welches eine äußerst flexible Positionierung von Patienten jeder Körpergröße sowie die genaue Lokalisierung und komplette Abbildung von größeren Körperregionen wie dem Becken oder mehreren Wirbelkörpern ermöglicht. Ein Roboterarm unterstützt den Operateur zusätzlich. Dank seiner Navigationsfunktion richtet sich der OP-Roboter automatisch und millimetergenau entlang vorgeplanter Zielgeraden (Trajektorien) aus. Dies sorgt insbesondere bei der Schraubenplatzierung in der Wirbelsäule oder der Probenentnahme im Gehirn für höchste Präzision.

„Wir sind sehr froh, dass unsere Patienten von dieser bahnbrechenden Medizintechnik und damit von einer verbesserten medizinischen Versorgung profitieren. Durch die immer präzisere Chirurgie können wir das gesunde Gewebe unserer Patienten jetzt noch besser schonen“, sagt Prof. Dr. med. Matthias Kirsch, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie des Klinikums Chemnitz. „Dank der neuen Geräte sind wir auch in der Lage, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, das OP-Personal weniger Röntgenstrahlen auszusetzen, Fehlanlagen sicher zu identifizieren und Zweitoperationen zu vermeiden.“

„Bildgebende Verfahren haben in der Medizin einen hohen Stellenwert. Mit der hochwertigen Bildgebung während der Operation setzen wir neue Maßstäbe und sind Vorreiter in ganz Sachsen. Aufgrund unserer sehr guten Erfahrungen mit anderen robotischen Systemen erweitern wir nun unser Portfolio zum Wohle der Patienten“, sagt Prof. Dr. med. Ralf Steinmeier, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz und früherer Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie.

Im Vergleich zu traditioneller Computertomographie (CT) mittels einfachem C-Bogen kommt bei dem Bildgebungsroboter die Cone-Beam-Computer-Tomographie (CBCT) zur Anwendung. Der ringförmige Roboter, welcher sich durch seine breite Öffnung unkompliziert um den Operationstisch führen lässt, sendet kegelförmige Röntgenstrahlen aus, um große Körperbereiche des Patienten während einer einzigen Rotation zu scannen. Da der Scanbereich auf den spezifischen Eingriff und die Patientenanatomie angepasst werden kann, wird umliegendes gesundes Gewebe optimal vor unnötiger Röntgenstrahlung geschützt. Die Steuerung des Gerätes erfordert nicht wie üblich einen Schaltraum, sondern erfolgt über ein Tablet im Operationssaal.

Der Bildgebungsroboter und der chirurgische Roboterarm können bei fast allen Operationen zum Einsatz kommen. Schwerpunkt in unserem Haus ist die chirurgische Therapie von Hirntumoren, navigierte, stereotaktische und computergeleitete Biopsien im Gehirn, die Platzierung von Hirnelektroden sowie der Einsatz von Implantaten zur Stabilisierung von Wirbelsäulenverletzungen und von degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule. Neben den Operateuren der Klinik für Neurochirurgie werden auch OP-Teams aus den Kliniken für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie von den beiden robotergestützten Medizingeräten Gebrauch machen.

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