Einfühlsame Begleitung beim Leben mit künstlichem Darmausgang

| Datum: Samstag, den 05.10.2024 um 09:00 Uhr

Als Stomatherapeutin ist Michaela Schenkel die erste Ansprechpartnerin für alle Fragen zum künstlichen Darmausgang. Ganz individuell schult und berät sie Patienten im Umgang mit ihrem Stoma, zeigt ihnen die Materialien und Versorgungsmöglichkeiten sowie deren Verwendung und unterstützt bei Problemen und in besonderen Situationen wie bei Sport, Reisen und in der Partnerschaft.

„Ich möchte die Menschen auffangen, ihnen Mut machen und sie motivieren“, sagt die Pflegeexpertin für Stoma, Kontinenz und Wundversorgung. „Patienten fallen oft in ein Loch, wenn sie einen künstlichen Darmausgang bekommen. Ich möchte sie dazu befähigen, nicht aufzugeben und wieder selbstständig im Alltag zurechtzukommen.“

Der Versorgungswechsel wird in der Regel vom Pflegepersonal auf der Station durchgeführt. Für eine ausführliche Beratung oder bei Komplikationen wie Hautproblemen können sich alle Stationen des Klinikums an Michaela Schenkel wenden. Derzeit betreut sie elf Patienten auf verschiedenen Stationen.

„Jeder Patient und jedes Stoma ist anders. Deshalb versuche ich, auf jeden Patienten einzugehen, zu jedem einen guten Draht zu haben und Vertrauen aufzubauen. Mir ist es wichtig, mit Patienten respektvoll und auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Menschlichkeit ist das, was zählt“, sagt Michaela Schenkel, die 1986 ihre Ausbildung zur Krankenschwester im damaligen Bezirkskrankenhaus in Karl-Marx-Stadt begann und seitdem in unserem Haus tätig ist. Nach einer zweijährigen Weiterbildung arbeitet sie seit 2015 als Stomaschwester in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die Bauchchirurgie hat sie schon immer interessiert.

Rund 400 Stomapatienten betreut Michaela Schenkel pro Jahr. Meist begleitet sie die Patienten über mehrere Wochen und berät sie mehrmals. Allen Patienten, die in der Klinik eine Dickdarm-Operation erhalten, markiert sie vor der OP zwei Punkte auf dem Bauch, für den Fall, dass ein künstlicher Darmausgang angelegt werden muss. Etwa ein bis vier Patienten pro Tag erhalten eine solche Markierung. Nur ein Teil der Patienten benötigt nach ärztlicher Einschätzung tatsächlich ein Stoma. Werden die Patienten nach ihrer OP aus dem Klinikum entlassen, besteht das Beratungsangebot von Michaela Schenkel noch für weitere 14 Tage. Danach übernehmen selbstgewählte Nachversorger die weitere Betreuung.

Ein künstlicher Darmausgang ist unter anderem im Notfall eines Darmverschlusses, zum Schutz von Darmnähten bei Darmoperationen sowie vor Chemo- und Strahlentherapie notwendig. In vielen Fällen muss ein Stoma nicht dauerhaft sein. Wenn ein Patient einen künstlichen Darmausgang erhält, wird der Darm durch einen chirurgisch hergestellten Ausgang an die Bauchdecke genäht, um den Stuhl abzuleiten. Es gibt zwei verschiedene Arten: Dick- und Dünndarmstoma.

Zur Schulung des Pflegepersonals bieten Ärzte und Pflegeexperten unserer Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie jährlich den sogenannten Enterostoma-Kurs an. Der einwöchige Kurs findet in diesem Jahr vom 4. bis 8. November im Konferenzraum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe statt. Anmeldungen für den diesjährigen Kurs sind noch bis zum 31. Oktober telefonisch unter 0371 333-30336 oder per E-Mail an Sören Stöckel, s.stoeckel(at)skc.de, möglich. Hier gibt es mehr Informationen zur Veranstaltung.

 

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