Therapie im Venen-Kompetenzzentrum: Unterschätztes Risiko Krampfadern

| Datum: Samstag, den 12.04.2025 um 09:00 Uhr

Für viele Menschen sind Krampfadern vorrangig ein kosmetisches Problem. Diese erweiterten Venen treten häufig an den Beinen auf, besonders an Waden und Innenseiten. Sie entstehen, wenn die Venenwände schwach werden und die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Die Muskelpumpe in unseren Waden kann das Blut nicht mehr effektiv zum Herzen zurückpumpen, was dazu führt, dass das Blut im Unterschenkelgewebe stagniert. Das auf diese Weise zunehmende Blutvolumen führt zu einer Schädigung noch gesunder Venenabschnitte am Bein. Mit der Zeit verschlimmern sich die Krampfadern und können Schmerzen, Juckreiz, Schwellungen und ein unangenehmes Spannungsgefühl verursachen.

„Wenn Krampfadern über längere Zeit nicht behandelt werden, drohen Hautveränderungen und schlecht heilende Wunden in der Umgebung der erkrankten Venen. Gleichzeitig steigt das Risiko, dass sich Blutgerinnsel bilden. Diese so genannten Thrombosen können wichtige Gefäße verschließen und schlimmstenfalls eine Lungenembolie verursachen – die gefährlichste Komplikation einer chronischen Venenerkrankung“, warnt Dr. med. Sven Seifert, Chefarzt der Klinik für Thorax-, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie. „Krampfadern benötigen beinahe immer weitere Abklärung oder Behandlung. Wer Krampfadern unbehandelt lässt, riskiert langfristig schwere Folgeschäden der Beinvenen“ ergänzt er.

Die Behandlung von Krampfadern ist ein mehrstufiger Prozess, der mit einer gründlichen Diagnose beginnt. Moderne Verfahren wie die Duplexsonographie ermöglichen es, die Strömungsverhältnisse in den Venen genau zu analysieren und die Funktion der Venenklappen zu beurteilen. Diese Untersuchungen sind entscheidend, um das Ausmaß der Venenerkrankung zu bestimmen und die am besten geeignete Behandlungsmethode auszuwählen. Das zertifizierte Venen-Kompetenzzentrum am Klinikum bietet Betroffenen eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten. Neben der Entfernung der Krampfadern durch eine genannten Stripping-Operation werden heutzutage sehr häufig endovaskuläre Verfahren angewandt. Mittels einer Lasersonde oder eine hochfrequenten Mikrowellensonde können in lokaler Betäubung die erkrankten Venenabschnitte sicher behandelt werden. Ergänzt werden kann dies durch eine Sklerotherapie, bei der mithilfe eines Sklerosierungsmittels in Schaumform Venen verschlossen werden können. Mit Hilfe einer feinen Nadel wird ein Arzneimittel in die Krampfadern gespritzt. Diese verschließen sich daraufhin und werden im Laufe der folgenden Wochen vom Körper abgebaut. Ziel aller Maßnahmen ist, den Rückstau zu beseitigen und den Blutfluss zu verbessern. Alle Eingriffe sind ambulant möglich und benötigen nur selten eine Narkose.

Jeder fünfte Erwachsene hat kleinere Veränderungen der oberflächlichen Venen, Frauen dreimal so häufig wie Männer. In über 70 Prozent der Fälle besteht eine familiäre Belastung. Es gibt zudem Risikofaktoren, welche die Entwicklung von Krampfadern begünstigen, beispielsweise zunehmendes Alter, Übergewicht, mehrfache Schwangerschaften, Bewegungsmangel, sowie langjährige Tätigkeit im Sitzen und/oder Stehen. Faktoren wie das Alter oder eine familiäre Veranlagung lassen sich nicht beeinflussen. Um die Gesundheit der Venen zu fördern, ist es wichtig, Bewegung in den Alltag zu integrieren und langes Sitzen sowie Stehen zu vermeiden. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann die Beschwerden deutlich verringern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

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