Zwillingsboom: sechs Zwillingspaare gleichzeitig in unserem Perinatalzentrum

Im Klinikum Chemnitz werden aktuell sechs Zwillingspaare medizinisch betreut. Die acht Zwillingsmädchen und vier Zwillingsjungen sind allesamt eineiige Zwillinge. Eine Besonderheit, denn statistisch sind nur rund ein Viertel aller Zwillinge eineiig. Die Babys sind jeweils zwischen der 27. und 33. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen und gelten somit als Frühgeborene. Zwei Pärchen befinden sich im Moment noch auf der neonatologischen Intensivstation. Die anderen vier durften bereits auf die Nachsorgestation umziehen.

Den Zwillingsboom starteten Jasmin Malisa und Emily Lalisa. Die eineiigen Zwillinge kamen am 17. Juli rund 13 Wochen zu früh zur Welt. Ihre Eltern waren nur zu Besuch in Chemnitz, als bei der Mutter in der 27. Schwangerschaftswoche ein vorzeitiger Blasensprung auftrat. Bei der Geburt wogen die beiden Extrem-Frühchen nur 420 Gramm und 735 Gramm. Heute nach rund drei Monaten haben sie ihr Gewicht mehr als verdreifacht. „Es ist für mich schon ein kleines Wunder, dass ich meine Mädchen bald mit nach Hause nehmen darf und sie so toll herangewachsen sind“, sagt die Mutter, die mit ihrem Mann in Bayern wohnt. Seit der Geburt ist sie immer an der Seite ihrer Töchter.  

Das nächste eineiige Zwillingspaar, John und Nick, startete am 24. Juli auch in der 27. Schwangerschaftswoche ins Leben. Die Jungen wogen nur 775 und 720 Gramm. Bis heute haben sie mehr als 1.000 Gramm zugenommen. Die beiden werden weiterhin auf unser Intensivstation betreut. Das dritte eineiige Zwillingspärchen wurde am 8. August, zehn Wochen vor dem errechneten Entbindungsdatum, geboren. Finn kam mit einem Geburtsgewicht von 1.480 Gramm und sein Bruder Matheo mit 880 Gramm auf die Welt. Zu Hause wartet schon ihre große Schwester sehnsüchtig auf die beiden.

Als viertes Paar starteten Clara und Marie mit 1.340 und 1.895 Gramm am 10. September ins Leben. Einen Tag später wurden Elyna-Letizia und Emilia-Hope als fünftes Zwillingspärchen mit 1.515 Gramm und 1.910 Gramm geboren. Ihre acht großen Geschwister haben ihre Schwestern bereits in Augenschein nehmen dürfen. Auch sie kamen alle in unserer Geburtshilfe zur Welt. Als letztes Zwillingspärchen kamen Rebeca Andreea und Bianca Maria mit 1.330 Gramm und 1.450 Gramm am 19. September auf die Welt.

Alle sechs Zwillinge erhielten nach der Geburt Frauenmilch aus unserer Frauenmilchsammelstelle. „Die ersten Tage eines Frühgeborenen sind besonders kritisch, da die Lungen und der Magen-Darm-Trakt nicht voll entwickelt sind. Muttermilch ist deutlich besser verträglich als industriell hergestellte Milchnahrung und schützt vor schwerwiegenden Darm- und Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen“, erklärt Martin Tietz, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Darüber hinaus fördert die Muttermilch eine gesunde Gewichtszunahme und trägt zur optimalen Entwicklung des Gehirns bei. Die enge Zusammenarbeit mit unserer Frauenmilchsammelstelle ermöglicht es uns, den kleinen Patienten die bestmögliche Ernährung zu bieten, auch wenn ihre eigenen Mütter nicht stillen können. „Wir sind stolz darauf, dass wir in unserem Perinatalzentrum Level 1 auf diese wertvolle Ressource zurückgreifen können“, fügt PD Dr. med. habil. Axel Hübler, Chefarzt unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, hinzu. „Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer ganzheitlichen Betreuungskonzepte für Frühgeborene und unterstützt sie bei einem gesunden Start ins Leben.“

Mit etwa 1.300 Geburten pro Jahr gehört das Klinikum Chemnitz zu den erfahrensten Geburtskliniken in Sachsen und wurde als einziges Eltern-Kind-Zentrum der Region Südwestsachsen als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1) zertifiziert. „Rund um die Uhr steht ein komplettes Team aller angeschlossenen Fachrichtungen bereit. Mit großer Fürsorge und dem höchsten Standard an medizinischer Sicherheit übernehmen wir die Behand­lung auch sehr kranker Kinder auf unserer neonatologischen Intensiv- und Überwachungsstation. Unser qualifiziertes ärztliches und pflegerisch tätiges Personal ist in direkter Nähe zum Kreißsaal jederzeit zur Stelle, wenn ein Neugeborenes medizinische Hilfe benötigt“, erläutert Dr. Hübler und ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass uns so viele Familien ihr Vertrauen schenken.“

Hinweis für Redaktionen und Medienvertreter: Die dieser Pressemitteilung beigefügten Fotos von Zwillingspaar_1 bis Zwillingspaar_6 zeigen die Zwillinge in der Geburtsreihenfolge wie im Text und können im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung und mit dem Hinweis Foto: Klinikum Chemnitz kostenfrei verwendet werden.