Erkrankungen & Verletzungen

Hier finden Sie - in alphabetischer Reihenfolge und mit kurzer Beschreibung - alle Erkrankungen und Verletzungen, die wir in unserem Interdisziplinären Wirbelsäulenzentrum behandeln.

Bandscheibenvorfall

Akute Rücken- oder Nackenbeschwerden und ein plötzlich auftretendes Schmerzereignis in Bein oder Arm sind ernsthafte Warnsignale und führen zu erheblichen Einschränkungen für die betroffene Person. Nicht selten besteht auch eine Einschränkung der Mobilität in dem entsprechenden Körperteil und die Lebensqualität ist erheblich reduziert. Bei dieser Symptomatik empfehlen wir eine umgehende Vorstellung in unserer Zentralen Notaufnahme. Das Team dort steht rund um die Uhr zur Verfügung, um die Beschwerden sehr rasch durch geeignete Schmerzmittelgabe zu lindern und weitere Untersuchungen zu veranlassen.

Mit modernsten MRT und CT Untersuchungengeräten können wir eine rasche Bilddiagnostik der Wirbelsäule durchführen und die Ursache der Beschwerden detailgetreu darstellen.

Meist reichen die Fortführung einer gezielten Schmerzentherapie und physiotherapeutische Behandlungen aus, um die Symptome erfolgreich zu behandeln. Sollte eine chirurgische Behandlungsstrategie notwendig sein, können wir sie hierzu umfangreich beraten und die geeignete Operation durchführen.

Bild: Beispieltext

Entzündungen der Wirbelsäule

Durch das Eindringen von bakteriellen Krankheitserregern in den Körper und weiter in den Blutkreislauf kann es unter ungünstigen Bedingungen zu einer Absiedlung dieser „Keime“ an wichtigen Strukturen der Wirbelsäule und Bandscheiben kommen. Dies führt dann regelmäßig zur Eiteransammlung am Achsenorgan und kann letztlich bis zu schweren strukturellen Schäden und lebensbedrohlichen Situationen führen. Chronische Erkrankungen, höheres Lebenalter, körperliche Erschöpfung, aber auch banale Verletzungen der Oberhaut oder Zahnbehandlungen begünstigen die Entstehung eines solchen Krankheitsgeschehens.

Viele unserer Patienten berichteten über plötzlich auftretendes Fieber mit Schüttelfrost, Klopfschmerzen an der Wirbelsäule, starke Beschwerden im Rücken unter Belastung sowie eine rasche Reduktion der allgemeinen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Es sind häufig die ersten sehr ernsten Symptome dieser schwerwiegenden Erkrankung und bedürfen der unverzüglichen Abklärung durch einen Facharzt.

Wir empfehlen bei Vorliegen solcher Krankheitssymptome eine unmittebare Vorstellung in unserer Zentralen Notaufnahme, um rasch weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu veranlassen.

Metastasen an der Wirbelsäule

Eine typische Eigenschaft bösartiger Tumoren ist es, rasch in andere Organe direkt einzuwachsen oder über den Blutstrom zu streuen und sich an anderer Stelle abzusiedeln. Dort können diese Tumorzellen sich weiter ausbreiten, die anatomischen Strukturen zerstören und wichtig Funktionen beeinträchtigen. Die Wirbelsäule ist hierbei eines der am häufigsten betroffenen Organe.

Kommt es zu einer sogenannten Metastasierung an der WIrbelsäule, bestehen häufig starke Schmerzen. Ebenso ist die Stabilität der Wirbelsäule oft gefährdet und die Nervenfunktion kann bis hin zum Querschnittsyndrom eingeschränkt werden. Betroffene mit solchen Erkrankungen müssen zeitnah zielgerichtet einer umfassenden Diagnostik und Behandlung zugeführt werden. Bei hauseigenen Tumorboards erstellen wir in Zusammenarbeit mit unseren im Klinikum befindlichen internistischen und chirurgischen Partnern patientenindividuelle spezialisierte Therapiepläne und setzen diese um.

Nach abgeschlossener Primärtherapie organisieren wir die weiterführenden Behandlungen. Kontrolluntersuchungen und Nachsorge führen wir für unsere Patienten in regelmäßigen Abständen in unserer WIrbelsäulensprechstunde durch.

Osteoporosebedingte Wirbelbrüche

Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung und dem gleichzeitigen Vorhandensein von chronischen Erkrankungen nehmen osteoporosebedingte Wirbelbrüche in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. In der Akutsituation des „Zusammensackens“ der Wirbel kommt es in den meisten Fällen zu starken Schmerzen, häufig im Bereich der Lenden- und Brustwirbelsäule.

Die körperliche Belastbarkeit ist nicht mehr gegeben. Viele Betroffene zeigen eine Fehlstellung der Wirbelsäule und berichten häufig über einen schon seit Jahren bestehenden Verlust an Körpergröße.

Um eine Bettlägerigkeit zu vermeiden, welche oft mit weiteren Komplikationen verbunden ist, empfehlen wir eine rasche schmerzlindernde Therapie und, wenn notwendig, stabilisierende Maßnahmen der Wirbelsäule. Diagnose und Therapie werden durch unser Team im Wirbelsäulenzentrum für jeden Patienten individuell festgelegt und durchgeführt. Empfehlungen aus interdisziplinären Konsilen und weiterführende medikamentöse Therapiemaßnahmen werden für unsere Patienten bereits stationär umgesetzt.

Spinalstenose

Seit Jahren bestehende Rücken- oder Nackenschmerzen, welche unter körperlicher Belastung zunehmen und dann auch in die Beine oder Arme ausstrahlen, sind im zunehmenden Lebenalter eine häufige Symptomatik und beeinträchtigen den Lebensalltag sehr. In vielen Fällen besteht eine abnutzungsbedingte Veränderung in den Bandscheiben und knöchernen Strukturen der Wirbelsäule. Hier kommt es durch Reizung und Druck auf die Rückenmark- und Nervenstrukturen zu lokal entzündlichen Veränderungen und Funktionsbeeinträchtigungen und in dessen Folge wird die beschriebene Symptomatik hervorrufen.

Häufig schaffen ambulante Therapieversuche nur eine ungenügende Linderung der Beschwerden. In den meisten Fällen ist es möglich, durch eine gezielte mikrochirurgische Dekompression die Ursache der Schmerzen zu beseitigen und somit einen sehr guten Benefit für den Betroffenen zu erreichen.

 Um entsprechende Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten zu erläutern und weiterführende Behandlungen zu beginnen, empfehlen wir eine Vorstellung unserer Wirbelsäulensprechstunde. Erfahrene Behandler beraten Sie zu den Krankheitsbildern und veranlassen weitere Schritte, um die Beschwerden schnellstmöglich zu lindern.

Tumoren der Wirbelsäule und Nervenstrukturen des Rückenmarks

Tumoren der Wirbelsäule und des Rückenmarkes sind verhältnismäßig selten vorkommende Erkrankungen. Aufgrund ihres relativ langsamen Wachstums machen sie erst spät Beschwerden. Häufig berichten die Betroffenen über eine zunehmende Schwäche der Beine oder auch fortschreitende Gang- und Standunsicherheit. Gelegentlich können auch Entleerungsstörungen der Blase und des Darmes auftreten. Schmerzen spielen bei diesen Erkrankungen eher eine untergeordnete Rolle.

Zusammen mit Experten aus verschiedenen Fachgebieten wird bei solchen Tumorerkrankungen für unsere Patienten individuell der jeweils ideale Behandlungsplan erstellt. In den allermeisten Fällen ist die mikrochirurgische operative Entfernung dieser Tumoren die Therapie der Wahl. Abhängig vom feingeweblichen Befund können weitere Nachbehandlungen notwendig sein.

Aufgrund der Lagebeziehung dieser Tumoren zum Rückenmark sowie zu Nerven- und Gefäßstrukturen der Wirbelsäule und angrenzender Organe erfordert die Behandlung solcher Erkrankungen umfangreiche diagnostische Untersuchungen. Unter Verwendung spezialisierter Operationsmethoden kann in der Regel die vollständige Entfernung derartiger Tumoren, bei maximaler Schonung der Nerven- und Gefäßstrukturen, erreicht werden. Die Operation wird durch ein dafür extra geschultes Team durchgeführt, welches umfangreiche Erfahrungen bei der Behandlung dieser Erkrankungen hat.

Wirbelbrüche

Der Bruch eines Wirbels kann durch verschiedene äußere oder innere Ursachen zustande kommen und zugleich einen oder mehrere verschiedene Bereiche des Wirbels betreffen. Am häufigsten werden Brüche (Frakturen) der Wirbelsäule durch große, von außen einwirkende Kräfte bei Arbeits- oder Freizeitunfällen ausgelöst. Dazu zählen vor allem im jüngeren bis mittleren Alter Auto-, Motorrad- und Fahrradunfälle, Stürze aus größeren Höhen oder Sprünge kopfüber in flaches Wasser. Im höheren Alter dagegen reichen dafür schon Bagatelltraumata oder Stürze aus geringerer Höhe aus, da hier die Knochenstruktur und/oder -dichte häufig vermindert sind. Auch Tumoren/Metastasen, Entzündungen (Spondylodiszitis) oder ausgeprägte Osteoporose können Ursachen für Wirbelbrüche sein. Am häufigsten betroffen von derartigen Brüchen sind die Lendenwirbelsäule (LWS) und die Brustwirbelsäule (BWS).

Brüche der Wirbelkörper werden typischerweise in drei Gruppen eingeteillt (nach Magerl):

Typ A: Kompressionsverletzungen/Stauchungen des Wirbelkörpers, vor allem im vorderen Bereich der Wirbel.

Typ B: Distraktionsverletzungen = Kraftmoment durch verstärkte Überstreckung oder Überbeugung der Wirbelsäule im betroffenen Abschnitt; häufig sind hier Bandstrukturen betroffen und führen zu Instabilitäten

Typ C: Rotations-/Drehverletzungen - instabil, häufig auch Bandstrukturen und Bandscheiben betroffen

Patienten berichten über einen starken Druck- oder Klopfschmerz in der betroffenen Region. Gang und Stand sind schmerzhaft und unsicher. Bei Verletzungen des Rückenmarks treten zudem neurologische Symptome wie Gefühlsstörungen, Kraftverluste oder im schlimmsten Fall Querschnittssymptome auf. Letzteres meint Ausfall von sensiblen und/oder motorischen Funktionen von Körperstamm beziehungsweise Extremitäten oder Störungen der Blase/des Mastdarms, kurz: Symptome einer Querschnittslähmung.

Mittels konventionellem Röntgen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) werden die Verletzungen detektiert und eingeteilt. In der Zusammenschau aus klinischem und radiologischem Bild wird anschließend ein Behandlungskonzept erarbeitet.

Handelt es sich um instabile Wirbelbrüche, also Zerreißungen der Bandstrukturen (siehe Typ B und C), sowie um ausgeprägte, mehrteilige Wirbelkörperbrüche, möglicherweise mit Einengung des Rückenmarkraumes, ist eine operative Therapie angezeigt. Hierzu gibt es verschiedene Verfahren - von der inneren Stabilisierung über Erweiterungen des Rückenmarkraumes, Verstärkung oder Aufrichtung der Wirbelkörper mit Knochenzement bis hin zum (Teil-)Ersatz des Wirbelkörpers. Die Verfahren werden - je nach Ausprägung der Verletzung und des Alters und Vorerkrankungen des Patienten - individuell besprochen und angewandt.

Einfache, häufig stabile Wirbelbrüche können oft konservativ mit kurzfristiger Ruhigstellung, Massagen, Fango und medikamentöser Therapie behandelt werden.

Ziel jeder Behandlung einer Wirbelsäulenfraktur ist zunächst die Beseitigung jedweder Gefahr einer Schädigung des Rückenmarks, gefolgt von der besten und schnellstmöglichen Wiederherstellung einer schmerzarmen und belastungsstabilen Wirbelsäule durch eine konservative oder operative Behandlung.

Wirbelgleiten

Durch zum Teil erworbene und zum Teil angeborene Veränderungen in den knöchernen Strukturen und Bändern der Wirbelsäule kann es unter Belastung zu chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule schon in jungen Jahren kommen. Hierbei ist in der Regel die Stabilität der betroffenen Bewegungssegmente reduziert. Geeignete konservative Maßnahmen schaffen häufig eine dauerhafte Linderung. In der Regel sind rumpfkräftigende Bewegungsübungen und die Vermeidung exzessiver Belastungen erfolgversprechende Behandlungsstrategien.

Jedoch können die stabilitäteinschränkenden Veränderungen voranschreiten und  somit eine zunehmende Symtpomatik mit ausstrahlenden Schmerzen in den Beinen bedingen. Dies führt häufig zu anhaltenden Beschwerden und einer erheblichen Einschränkung der Belastbarkeit im Alltags- und Berufsleben. In jedem Fall empfehlen wir bei einer  vorliegenden Symptomatik unsere Wirbelsäulenexperten zu konsultieren. Sie können die Erkrankung präzise diagnostizieren und  sie ausführlich zum Krankheitsbild beraten. Es werden geeignete Therapiemaßnahmen und Behandlungsschritte einleitet.

Ebenso erfolgt im Rahmen unserer Wirbelsäulensprechstunde die Nachsorge und weitere Betreuung der von uns behandelten Patienten.

Qualität

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