Patientengeschichte

Dreijährige hatte einen 6 cm großen Hirntumor

„Die Diagnose Hirntumor war ein Schock“, sagte Lisa Marie, die Mutter der kleinen Aurelia. Wir trafen sie und unsere kleine Patientin auf der kinderonkologischen Station. Hirntumoren werden in der Regel leider sehr spät erkannt. Auffällig war, dass die Dreijährige in den letzten Wochen häufiger zu Fall kam und das Aufrichten schwerfiel. Sie musste sich an Gegenständen festhalten und stolperte über ihre eigenen Füße. Dabei lief die Kleine schon ab dem 16. Monat ohne jegliche Unterstützung. Den jungen Eltern war bewusst, dass hier etwas nicht stimmte. So gingen sie zunächst optimistisch in das Gespräch mit ihrer Kinderärztin, die Aurelia sofort zu uns überwies. Im Kernspintomografen war er dann deutlich erkennbar – ein fast sechs Zentimeter großer Tumor, der wegen der Nähe zum Kleinhirn die Motorik des kleinen Mädchens beeinflusste und bereits zu einem gefährlichen Aufstau des Hirnwassers geführt hatte. Eine operative Resektion des Tumors stellt die initiale Therapie der Wahl dar. Nur einen Tag nach Diagnosestellung wurde Aurelia, an einem Samstag notfallmäßig, durch Prof. Dr. Matthias Kirsch, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie und Dr. Nicholas Apostolou, Facharzt für Neurochirurgie, mit Unterstützung des Anästhesie-  und des OP-Teams in einem sechsstündigen Eingriff am offenen Gehirn operiert.

Navigationsverfahren in der Neurochirurgie kommen bei Tumoreingriffen im Bereich des Gehirns bei uns immer zum Einsatz. Mittels Infrarotstrahlen kann der Patient millimetergenau vermessen werden. Das Navigationssystem von BrainLab ermöglicht die Darstellung von dreidimensionalen Objekten auf Monitoren, das für die Berechnung mehrere bildgebende Verfahren wie zum Beispiel CT oder MRT nutzt. Bedarfsweise kann das 3D-Bild auch direkt in das Display des Operationsmikroskops eingespielt werden.

Auch Aurelias Köpfchen wurde mittels Navigation vermessen und der exakte Zugang zum Tumor bestimmt. Die Abtragung des Tumors erfolgte mit einem sogenannten Ultraschall-Aspirator, der Weichteilgewebe zerstört und schonend gegenüber Blutgefäßen ist. Der entfernte Knochendeckel wurde der kleinen Patientin mittels eines resorbierbaren, das heiißt sich selbst auflösenden Klammersystems wieder eingesetzt. Dieser spezielle Verschluss der Schädeldecke für Kleinkinder erlaubt, dass das Köpfchen ungehindert weiter wachsen kann. Während der kritischen Phase der Knochenausheilung, mindestens für acht Wochen, bleiben die Klammern stabil. Danach baut der Körper das Klammermaterial in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren vollständig wieder ab.

Die Resektion des Tumors – als erster war ein voller Erfolg und verlief ohne Komplikationen. Auch der befürchtete zerebelläre Mutismus, das ist eine Kommunikationsstörung, bei der ein Mensch physisch bedingt schweigt, obwohl er sprechen kann, und gehäuft bei Operationen am Kleinhirn bei Kindern auftreten kann, blieb glücklicherweise aus. „Aurelias Sprachniveau ist überdurchschnittlich. Natürlich hatten wir Angst, unabhängig vom Eingriff überhaupt, dass wir mit dem Thema umgehen müssen. Unsere Kleine zeigt nach einer kurzen Erholungsphase keinerlei Sprachdefizite“, sagte die überglückliche Mutter und fügte hinzu: „Als Familie leben wir jeden Tag viel intensiver und genießen auch kleinste Momente. Neulich war ich mit Aurelia zu einem Spaziergang an der frischen Luft. Der Wind blies durch ihr Haar und sie sagte: „Mama, der Wind pfeift.“ Das hat mich sehr glücklich gemacht." Die Operation war ein wichtiger lebensrettender Eingriff, der die weitere langfristige Therapie des Tumors ermöglicht.

Ebenso bemerkte sie: „Wir haben den Ärzten hier absolut vertraut. So öffneten wir uns für wichtige Gespräche und trafen gemeinsam die richtigen Entscheidungen. Dafür danken wir der gesamten Ärzteschaft.“

 

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