Dr. med. Walther Panofsky

Das Institut für Pathologie des Klinikums Chemnitz hat seinen Sitz im Dr.-Panofsky-Haus.

Dr. med. Walther Panofsky wurde am 20. Juli 1883 in Berlin geboren. Er besuchte dort die Schule und absolvierte dort den größten Teil seines Medizinstudiums. Seit 1906 arbeitete er im Chemnitzer Pathologisch-hygienischen Institut unter der Leitung von Prof. Dr. med. Coelestin Nauwerck. Dort oblag ihm im Besonderen die Betreuung der Abteilung Bakteriologie. Das gleiche Arbeitsgebiet baute er neben der Pathologie in der Prosektur im Küchwald-Krankenhaus auf. Nach seiner Promotion im Jahr 1910 an der Universität Leipzig wurde ihm zum 1. Januar 1915 die Leitung der Prosektur Küchwald übertragen. Als Sohn eines getauften Juden wurde er 1938 aufgrund der „Rassengesetze“ der Nazis in den „vorzeitigen Ruhestand“ versetzt. Zwei Jahre später wurde er nach den Kriegsnotgesetzen eingezogen und musste als Gehilfe im Pathologischen Institut Chemnitz arbeiten. Nach der Zerschlagung der NS-Herrschaft übernahm Panofsky wieder die Leitung der Prosektur. Große Verdienste erwarb er als Sonderbeauftragter zur Bekämpfung von Seuchen. Bis August 1946 war er mit der organisatorischen Leitung der Seuchenbekämpfung in der Stadt und ihrer Umgebung betraut. Zudem wurde ihm die Leitung der Krankenpflegeschule Chemnitz übertragen, die er trotz schwerer Erkrankung ebenso wie die Institutsleitung der Pathologie bis zu seinem Tod wahrnahm. Das Leben des Chemnitzer Mediziners endete am 4. Februar 1951.

Die Pathologie am Klinikum Chemnitz wurde 1898 von Prof. Dr. med. Coelestin Nauwerck (1853-1938) gegründet und stand zunächst unter Leitung des Pathologisch-hygienischen Instituts der Feldstraße (heute Rembrandtstraße). Anfangs wurden nur Sektionen durchgeführt. Ab 1927 wurde die organisatorische Selbstständigkeit erreicht und es gab zwei unabhängige Institute für Pathologie in der Stadt. Zum Aufgabengebiet gehörten nun auch histologische und bakteriologische Untersuchungen. 1951 erhielt das heutige Haus 15 am Standort Küchwald den Namen Dr.-Panofsky-Haus. Es war eine Ehrung für Dr. Walther Panofsky, der sich dafür engagiert hatte, das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstörte Institut wiederaufzubauen.

Am 3. Juni 1998 wurde ein neues Institutsgebäude für Pathologie, Mikrobiologie, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Standort Flemmingstraße in Betrieb genommen. Deshalb wurde nun dieses Haus zum Dr.-Panofsky-Haus.

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