Prof. Gottfried O. H. Naumann

Das neue Haus 9 am Standort Flemmingstraße des Klinikums Chemnitz heißt Gottfried-O.-H.-Naumann-Haus.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Gottfried Otto Helmut Naumann wurde am 25. April 1935 in Wiesbaden geboren, verbrachte aber seine Kindheit und Jugend im sächsischen Rödlitz. Er studierte von 1952 bis 1957 Humanmedizin an der Universität Leipzig. Im September 1958 flüchtete er aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und fand über Stationen in Ostfriesland, New Jersey und Südamerika schließlich in Hamburg eine Anstellung als Assistenzarzt. Seine wissenschaftliche und klinisch-ophthalmologische Ausbildung erhielt er an der Universität Hamburg sowie am Armed Forces Institute of Pathology (AFIP) am National Health Institut in Washington D.C..

Gottfried O. H. Naumann habilitierte sich 1968 in Hamburg und wurde 1975 als Ordinarius an die Universitäts-Augenklinik Tübingen berufen. Von dort wechselte er zum 1. Juli 1980 an die Universitäts-Augenklinik Erlangen-Nürnberg und stand dieser bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 vor. Anfang der 1990er Jahre war er Mitglied der Gründungskommission der Medizinische Fakultät an der Technischen Universität Dresden. Auch wenn er die meiste Zeit seines Lebens nicht in Sachsen lebte; aufgrund der engen Verbindung zu seiner alten Heimat, die er sein Leben lang immer wieder besuchte, galt er als „bekennender Sachse“.

Prof. Naumann veröffentlichte mehr als 600 Publikationen und zahlreiche Bücher, besonders hervorzuheben ist die „Pathologie des Auges“ (wegen seines blauen Einbandes wurde das Standardwerk die „blaue Bibel“ genannt), erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise, unter anderem die Albrecht-von-Graefe-Medaille der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) im Jahr 2006. Er wurde Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (1998) und bekam zahlreiche Ehrendoktorwürden verliehen, zum Beispiel die der Semmelweis Universität Budapest (2000).

Der international renommierte Wissenschaftler und Augenarzt verknüpfte in beispielgebender Weise die Grundlagenforschung und die klinische Forschung in der Augenheilkunde. Er hat zahlreiche Ophthalmologen angeleitet, ausgebildet, motiviert und ihnen den Weg gewiesen, aber auch viele andere fachfremde Wissenschaftler für das Auge und die Augenheilkunde begeistert. Prof. Naumann initiierte zahlreiche Forschungsprojekte, Studien und Kooperationen. Wegweisend – auch für die Augenheilkunde insgesamt – war die Einrichtung einer Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und später des bis dato einzigen Sonderforschungsbereiches der DFG in der Augenheilkunde, der sich den Glaukomen widmete. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Augenerkrankungen, die im fortgeschrittenen Stadium die Netzhaut und den Sehnerv zerstören und unbehandelt zu Erblindung führen können.

Prof. Naumann war zuallererst fürsorglicher und äußerst gewissenhafter Kliniker und versierter Ophthalmochirurg mit „Respekt vor dem Auge“. Die nicht zu Unrecht legendären Chefvisiten zeigten die umfassende ophthalmologische Fürsorge und Fehlervermeidungskultur.

Prof. Naumann war seit 1964 mit Dr. med. Lieselotte Naumann verheiratet und hat mit ihr vier gemeinsame Töchter. Im Jahr 1997 gründete das Ehepaar die Gottfried-und-Lieselotte-Naumann-Stiftung zur Förderung der Augenheilkunde, speziell klinisch ophthalmo-pathologischer Korrelationen und der Mikrochirurgie des Auges. Am 5. Juni 2021 verstarb Prof. Naumann in Erlangen.

 

 

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